Erwin Sabathi – Chardonnay Ried Pössnitzberg Alte Reben 2017

Der Begriff „Alte Reben“ ist nach dem Weingesetz nicht geregelt. Im Allgemeinen versteht man darunter Weinreben, die ein Alter von 40 Jahren und mehr erreicht haben. Diese Reben wurzeln tiefer, haben weniger Ertrag und kommen mit den unterschiedlichen Witterungen besser zurecht. Sie bergen viele Informationen in sich und geben diese jedes Jahr an
ihre Trauben weiter. Aus diesen hochwertigen und an Extrakt reichen Trauben werden in der Regel langlebige Weine voller Charakter gewonnen.

Die alten Reben für diesen Wein wachsen auf der 420 – 480 Meter hoch gelegenen Ried Pössnitzberg. Ihre Wurzeln haben sich tief in den Opok gegraben, dem steirischen Ausdruck für Kalkmergel. Der Ried ist eine südausgerichtete Kessellage und er ist steil, sehr steil, mit einer Hangneigung von bis zu 75%.

Die Trauben werden per Hand gelesen, mit Naturhefen spontan vergoren und anschließend in kleinen Fässern aus Eichenholz für eine Dauer von 18 Monaten ausgebaut. Der Wein zeigt sich sehr kompakt, elegant und frisch. Mit viel Fingerspitzengefühl erfolgte der Einsatz der kleinen Holzfässer. Dieser äußert sich durch eine leicht röstige Note, sowie Aromen nach Nüssen und Milchkaffee. Weiters erkennt man leicht reduktive, mineralisch-kalkige Noten, welche fein mit den zarten fruchtigen Aromen nach gelbem Apfel, Zitrone und tropischen Früchten verwoben sind.

Geprägt von einer salzig-mineralischen Kühle, findet man Frische, Eleganz und Harmonie. Eine gewisse Kargheit mag uns fordern, aber in Verbindung mit Extrakt und Länge verhelfen sie dem Wein zu einem Platz in unserem Gedächtnis. Im Moment noch etwas in sich gekehrt, birgt er Potenzial für 15 bis 20 Jahre und länger.

Das Wort Burgund habe ich bisher vermieden und immer wenn es mir in den Sinn kam habe ich es verworfen. Dieser Wein hat diesen Vergleich nicht nötig. Er ist eigenständig, zeigt die Philosophie des Weingutes und spiegelt den Boden sowie die Leutschacher Klimaverhältnisse wieder. Er ist steirisch und das auf beste Art und Weise.

Alkohol: 13,5%, Säure: 5,2 g/l, Restzucker 0,3 g/l

Unsere Bewertung: 96/100 Punkte

www.sabathi.com

Beschrieben und bewertet von Weinakademiker Helmut Gramer