Spitzenmäßig genießen

Eines steht fest: In Zeiten wie diesen sollte man es sich in den eigenen vier Wänden besonders gemütlich machen. Mit einem Glas fruchtigen Sauvignon Blanc, einem schön gereiften Morillon oder einem reschen Schilcher zum Beispiel. Höchsten Genuss bieten dabei die steirischen Riedenweine, die die Spitze der heimischen Qualitätspyramide darstellen. Aber am besten nutzen Sie die Zeit, um sich durch das Sortiment der Winzer zu kosten – indem Sie sich Ihr ganz persönliches Weinpaket bequem nach Hause liefern lassen!

Der Trend zu Regionalität, Nachhaltigkeit und Spitzenqualität hat Gott sei Dank auch beim Wein nicht haltgemacht. Steirischer Wein wurde in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten zu DEM Symbol für hochwertigen Genuss. Nicht nur über die Grenzen hinweg, sondern auch bei uns Österreichern/-innen.

Online-Shopping mit Genuss

Gerade im Frühjahr, als wir das erste Mal besonders viel Zuhause-Luft schnuppern durften, war es für viele Menschen ein Highlight, ein gutes Glaserl steirischen Wein zu genießen. Bequem online bestellt oder ab Hof abgeholt. Und auch jetzt im Herbst und Winter sollte man sich damit verwöhnen! Fast alle steirischen Weinbaubetriebe verfügen über Online-Shops oder Bestellmöglichkeiten auf der Website – tolle Angebote inklusive. Seien es versandkostenfreie Zustellungen innerhalb von ganz Österreich, vielfältige Verkostungspakete oder Rieden- bzw. Raritäten-Weine in tollen Geschenkspackages. Klicken Sie sich durch die Seiten Ihrer Lieblingswinzer und lassen Sie sich Ihr steirisches Genusspackerl ganz bequem vor die Haustür liefern!

Pure Vielfalt

Welcher Wein die persönlichen Geschmacksnerven trifft, ist Gott sei Dank sehr individuell. Derzeit hat der Steirische Junker Saison, ein fruchtig frischer und rescher Jungwein, den es in Weißweinrebsorten und als Schilcher gibt. „Danach“ beginnt das DAC-Herkunftssystem Steiermark, das für „Wein mit geschützter Herkunft“ steht und herausragende Weine mit Ursprungsgarantie bietet. Die klassischen Gebietsweine 2020 aus den drei wunderschönen Weinbauregionen Weststeiermark DAC, Südsteiermark DAC und Vulkanland Steiermark DAC, kommen im März 2021 auf den Markt – aus dem aktuellen Jahrgang 2019 befinden sich aber noch einige in den Schatzkammern der Winzer.
Wer es gerne noch präziser im Geschmack hat, greift am besten zu den DAC-Ortsweinen, diese spiegeln die einzelnen Regionen – wie zum Beispiel Gamlitz, Kitzeck-Sausal, Stainz oder Straden – am Gaumen wider. Die Ortsweine sind dazu gedacht, die Unterschiede der jeweiligen Gemeinden und Anbaugegenden in Weinen zu erklären, die von den jeweiligen Böden, den kleinklimatischen Verhältnissen und mitunter auch von den Leitsorten mancher Weininseln erzählen.

Die Spitze der Steiermark

Die Riedenweine sind die höchste Stufe in der DAC-Pyramide und damit Ausdruck bester Lagen. Sie sind in der Regel kräftige, gehaltvolle Weine mit etwas höherem Alkoholgehalt. Keine Riede ist wie die andere. Ihr eigener Charakter, der sich aus der Ausrichtung der Riede, der Sonneneinstrahlung, dem Boden und letztendlich der Arbeit des Winzers zusammensetzt, gibt dem Wein, der aus dieser Riede kommt, seinen individuellen Charakter. Noch intensivere Arbeitszeiten im Weingarten und längere Reifezeiten im Keller machen Riedenweine zu den besten Botschaftern des Terroirs. Kosten Sie doch einmal Sauvignon-Blanc-Riedenweine von vier, fünf verschiedenen Regionen. Sie werden erstaunt sein, wie groß die geschmacklichen Unterschiede sind!
Doch Riedenweine zeichnen sich auch noch durch eine weitere Eigenschaft aus: Sie sind extrem langlebig und lagerfähig. Oft sind sie erst nach 5, 10 oder auch 15 Jahren am Höhepunkt ihres Daseins angekommen und kitzeln den Gaumen dann mit tropischen Früchten, tollen Steinobstnoten oder kräftigen Beerenaromen. Für besondere Momente oder anspruchsvollere Genießer.
Auch was Rebsorten betrifft, sind Geschmäcker bekanntlich verschieden. Viele lieben die blumigen Aromen eines Muskatellers oder Traminers, andere die Zitrusfrische eines Welschrieslings oder die Abgerundetheit eines Weißburgunders, Grauburgunders oder Morillons. Der Sauvignon Blanc ist DIE Rebsorte der Südsteiermark und (fast) jedermanns Liebling, da auch sehr wandelbar. Der Schilcher aus der Weststeiermark ist ohnehin ein Star für sich, die Aromen nach Walderdbeeren und Ribisel – gepaart mit rescher Säure – machen stets Lust auf mehr.
Doch egal, für welche Ausbauweise, welche Region oder welche Rebsorte man sich entscheidet, eines ist klar: Der steirische Wein spielt mittlerweile international an der Spitze mit und steht für allerhöchsten Genuss. Man gönnt sich ja sonst nichts. Viel Freude!

Kommentar

Umdenken im Glaserl

Man muss sagen: Das Jahr 2020 hat bisher nicht viel Positives gebracht. Doch ich bin ein Mensch, der immer versucht nach irgendwelchen guten Seiten zu suchen. Und, ja, es gab 2020 definitiv etwas Positives: nämlich die (Rück-)Besinnung auf echte Regionalität. Auf einmal begannen Menschen wieder auf Bauernmärkten einzukaufen, plötzlich fand man in Supermärkten keine Winter-Erdbeeren mehr und siehe da: Die Bevölkerung suchte wieder vermehrt heimische Händler, Betriebe und Dienstleister auf.
Und genauso war es beim Wein. Auf einmal merkten die Menschen, wie sehr ihnen der eine Wein von der Lieblingsbuschenschank fehlt, wie herrlich die verschiedenen Geschmäcker der heimischen Rebsorten sind und welch tolles Preis-Leistungs-Verhältnis steirische Weine besitzen. Es muss nicht immer ein Prosecco aus Italien oder ein Champagner aus Frankreich sein, wenn wir herrliche Muskateller-Frizzante oder flaschenvergorene Winzersekte haben. Es muss auch kein Billig-Sauvignon-Blanc aus Übersee sein oder ein Chardonnay aus dem Burgund, wenn wir Weltmeister-Sauvignons aus der Südsteiermark und hochreife Morillons aus dem Vulkanland haben. All das merkten wir Österreicher und das ist zumindest ein kleiner Pluspunkt für dieses seltsame 2020.
Ich persönlich habe das große Glück, mitten in einer steirischen Weinbauregion zu leben und immer wieder bei meinen Lieblingswinzern ein paar Flascherln abholen zu können. Für alle, die ein bisschen weiter entfernt wohnen: Euch sei wirklich ans Herz gelegt, das Handy oder den Laptop zu zücken und auf „bestellen“ zu klicken. Es gibt nichts Schöneres, als zu Hause dem Genuss auf höchstem Niveau zu frönen und dabei auch noch regional und nachhaltig zu agieren. Weil das Gute, das liegt schon verdammt nah.

Christina Dow
DerWeinbote.at

Text: Christina Dow, Fotos: Flora P., Wein Steiermark, iStock / svetikd, Luef Light

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https://steiermark.wine

24. 11. 2020