Dieser Wein ist ein Erlebnis. Mit seiner unangreifbaren Eleganz und Leichtigkeit vermag er zu verzaubern und es sei ihm auf Grund seiner Jugendlichkeit auch verziehen, dass er mehr die Rebsorte als das Terroir ausdrückt. Dennoch aber, vernimmt man hier die deutliche Stimme der Steiermark. Es ist eine Interpretation der Rebsorte, die sich, wie sollte es auch anders sein, der Herkunft nicht entziehen kann.

Die Ried Zieregg zählt zu den absoluten Top-Lagen der Steiermark und ist in 16 Parzellen unterteilt. Vom oberen Teil der Parzelle „Steilriegel“ kommen die Trauben für diesen Wein. Die Reben stehen auf oben erwähnten Kalkboden, mit einer Auflage von lockerer Braunerde. Biologisch bewirtschaftet und per Hand gelesen, wurde der Wein in 228 l Holzfässern, sogenannten Pièce, ausgebaut.

Anfangs verhalten, erkennt man Noten nach weißer Ribisel, Pfirsich, Apfelblüte, Schwarzbrotrinde und Feuerstein. Der Gaumen ergänzt mit Aromen nach Salzzitrone, Stachelbeere und grünem Apfel. Sehr kompakt und saftig, mit steinigen Noten und leichter Reduktion. Geprägt von Zurückhaltung und karger Eleganz findet man eine leicht cremige Textur mit gut eingebundener Säure und großer Intensität. Extreme Länge, getragen durch klare, genau definierte Aromen.

Der Wein entstammt einer Kooperation von Thomas Rotschädl mit Martin Oertel und Christine Büchl. Seit 2014 kennt man sich und schmiedete Pläne für eine Zusammenarbeit, deren Früchte man nun verkosten kann. Die Trauben für diesen Wein stammen von ausgesuchten Parzellen der Ried Kreuzberg und werden im Keller der Rothschädls vinifiziert. Die Trauben werden per Hand gelesen, spontan vergoren und verbringen anschließend 27 Monate auf der Feinhefe. Der Ausbau findet zur einen Hälfte im Edelstahltank und zur anderen im Holzfass statt. Man erkennt kühle aber dennoch reife Aromen nach Cassis, Stachelbeere, alten Apfelsorten und Holunderblüte.

Der Muskateller hat es nicht leicht. Oft als banal und kitschig bezeichnet, ist er für viele „Weinkenner“ meist nur eine Randerscheinung. Als Aperitif mag er ja eine Rolle spielen und als Begleiter zu einem Backhendl noch akzeptiert werden, aber eine ernsthafte Auseinandersetzung findet kaum statt. Wenn man sich aber näher mit ihm beschäftigt und ihm ohne Vorurteile begegnet, kommt man nicht mehr umhin zu erkennen, dass hinter seiner Vordergründigkeit auch eine Menge Charakter verborgen ist.

Riesling ist der König oder vielmehr die Königin der Weißweine, aber das scheint niemanden zu kümmern. Riesling ist was für Spezialisten, sollte aber universell sein, irgendwie so wie Grauburgunder, den scheinen fast alle zu mögen aber warum, weiß keiner genau. Wie großartig Riesling sein kann, zeigt der Ried Stradenberg vom Weingut Fischer. Die Reben, gepflanzt im Jahre 1999, wachsen auf vulkanischem Boden. Basalt und Tuff sind hier vorherrschend, durchzogen von kalkhaltigen Einschüben, mit einer Auflage aus Lehm.

Wenn es um Rosé geht, dann ist die Provence immer und überall. Sie gibt den Stil vor, weiß wohin es geht und scheint das Maß aller Dinge zu sein. Ob man ihr nacheifert oder nicht, entkommen kann man ihr auf keinen Fall. Man sollte sich mit diesen Weinen aus dem französischen Süden auseinandersetzten, ja man sollte, aber man muss nicht. Ob dies in diesem Fall passiert ist, weiß ich nicht, vielleicht hat man einfach nur gemacht, ohne viel nachzudenken, unbeschwert aber bestimmt. Herausgekommen ist ein prickelndes Vergnügen und sein Name ist „Terrassenglück“!

Dieser Welschriesling stammt von einer 35 Jahre alten Rebanlage, auf einer steilen Südwestlage im Ortsgebiet von Gamlitz. Gepflanzt wurden sie von Franz Lackner, dem Großvater von Katharina Lackner-Tinnacher. Auf einer Höhe von 450 bis 470 Metern stehen die Reben auf Schotter, Sand und etwas Lehm. Die Trauben wurden per Hand gelesen, im Ganzen gepresst und mit natürlichen Hefen vergoren. Der Ausbau erfolgte über mehrere Monate, auf der Vollhefe im gebrauchten 1000 Liter Faß.

Anders als bei einer Cuvée, kann man bei dieser Art nicht so sehr in die Gestaltung des Weines eingreifen. Eine Solera ist ein eigenes Universum, ein eigenes Lebewesen, welches Jahr für Jahr wächst, sich verändert und komplexer wird. Jede Füllung unterscheidet sich im Detail von der vorhergehenden, die Möglichkeit der Cuvéetierung entfällt.

Erwin Sabathi macht auch Grauburgunder und weiß was er tut. Er treibt die Reife nicht of die Spitze, liest zum richtigen Zeitpunkt und presst die Trauben ohne lange Maischestandzeit. Dadurch verleiht er dem Wein eine feine burgundische Note, erzielt er mehr Finesse und verliert weniger Säure. Mindestens genau so wichtig, ist aber auch das richtige Traubenmaterial. Hier kann Erwin Sabathi auf Rebstöcke zurückgreifen, die bereits sein Großvater gepflanzt hat. Diese liefern dunkelfarbiges und kleinbeeriges Traubenmaterial.