Neue Lagenweinklassifizierung der Eruption

Knalleffekt in der steirischen Weinbauszene! Die Eruption Winzer aus dem Vulkanland Steiermark unterstreichen ihren Qualitätsanspruch mit einem neuen, privatrechtlichen Qualitätsstandard zur Lagenweinklassifizierung. Damit dürfen auserkorene Riedenweine ab sofort die Zusatzbezeichnungen „Erste. Lage“ bzw. „Große Lage“ führen. Präsentiert wurde diese Neuigkeit in großem Stil in Trautmannsdorf bei und mit den Geschwistern Rauch.

Gut ist nicht gut genug, weshalb sich die Eruption Winzer vor einiger Zeit dazu entschlossen haben, dem in der Steiermark geltenden DAC-System die sprichwörtliche Krone aufzusetzen. Mit der Klassifizierung der besten Lagen gehen sie in puncto Qualität nun noch einen Schritt weiter. Die Bezeichnungen „Erste Lage“ und „Große Lage“ sind damit ab sofort Garant für das Besondere.

Unabhängige, externe Kontrolle

Riedenwein ist nicht gleich Riedenwein. Ein Unterschied, der der Gruppe wichtig ist und dem, wie sie findet, im DAC-System der Steiermark nicht abschließend und ausreichend Rechnung getragen wird. Boden, Handwerk und Erfahrung sollen deshalb nun zusätzlich in einer für Österreich bisher einzigartigen Klassifizierung ihren Ausdruck finden. Vorbilder für dieses andernorts bereits erprobte System fand man in Frankreich, aber auch in Deutschland. „Burgund und Bordeaux haben es uns, bezogen auf die Lage und auf das jeweilige Weingut vorgemacht, wir haben das nun aufgegriffen“, sagt der bekennende Frankreich-Liebhaber Josef Scharl.

Bewertungskriterien für die „Ersten“ und „Großen Lagen“ sind unter anderem die geografische Lage und Ausrichtung, die Steilheit, die Bodenbeschaffenheit, das Alter der Reben und natürlich die Art wie im Weingarten und im Keller gearbeitet wird und welche Erfahrung das Weingut mit Produktion und Vermarktung von Lagenweinen hat. Umstände, die am Ende in einer externen Bewertung zusammengeführt werden und für die es viel Erfahrung und Objektivität braucht. „Eigenschaften, die wir in der Kontrollstelle LACON GmbH vereint sehen“, sagt Stefan Krispel und unterstreicht damit die Transparenz des Bewertungsprozesses. Er war es auch, der in der Ära seiner Obmannschaft die Idee einer  Klassifizierung auf den Tisch der Winzervereinigung brachte und damit einen wichtigen Grundstein dafür legte. Als externer Experte für die Recherchen und die Ausformulierung
des Qualitätsstandards konnte der Weinakademiker Hannes Hackl engagiert werden.

Vielfalt der besonderen Art

Der Blick von außen und in dem Fall auch von oben war den 9 Winzern und Winzerinnen der Eruption also seit jeher ein Anliegen. So flog man anlässlich der Präsentation dieser neuen Klassifizierung mit den geladenen Experten per Hubschrauber über die Lagen des Vulkanlands. Spätestens da und im anschließenden Masterclass-Tasting mit Gerhard Retter bot sich ein beeindruckendes Bild der Vielfalt. Die ist eben nicht über einen Kamm zu scheren. Ein Umstand der nicht nur in den Gläsern, sondern auch auf den Tellern der Hauben gekrönten Küche der Geschwister Rauch ihren Niederschlag fand. Eindrucksvoller kann man das Vulkanland und seine Menschen nicht abbilden. Sie haben einmal mehr bewiesen, dass sie viel zu bieten haben und noch lange nicht am Ende einer spannenden Entwicklung angekommen sind.

Vor Millionen von Jahren ist diese Region aus der Kraft von Naturgewalten entstanden, Stillstand ist allein schon deshalb ein Fremdwort. Das weiß auch Stefan Müller, Obmann der Eruption Winzer: „Wir haben uns heuer neu aufgestellt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Qualität und Authentizität werden dabei an erster Stelle stehen. Die Lagenklassifizierung ist erst der Anfang.“

www.eruption.at

Fotos: M a r i o n L u t t e n b e rge r

2. 6. 2021