V. l.: Stefan Potzinger (Obmann Wein Steiermark), Werner Luttenberger (Geschäftsführer Wein Steiermark), Maria Pein (Vizepräsidentin Landwirtschaftskammer Steiermark) Katja I. (Weinkönigin Stmk.) und Kerber (Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärkischen Sparkasse). Foto: Fotokuchl/Johannes Polt

Große Präsentation mit Herkunfts-Premiere

Beim Gespräch mit Wein Steiermark standen Werner Luttenberger (Weinbaudirektor und Geschäftsführer der Wein Steiermark), Franz Kerber (Steiermärkische Sparkasse), Vizepräsidentin Maria Pein (LK Steiermark), Weinkönigin Katja Silberschneider und Stefan Potzinger (Obmann Wein Steiermark) Rede und Antwort. Als Auftakt zur Präsentation des Steirischen Weins standen Neuigkeiten über das Weinjahr 2018 und über das neue DAC-Herkunftssystem auf dem Programm. Die Jahrgangspräsentationen finden am 3., 8. und 11. April in Graz, Wien und Salzburg statt!

„Die steirische Weinernte fiel zwar etwas geringer aus, dafür warten jetzt perfekte Qualitäten auf die Konsumenten“, so Weinbaudirektor Werner Luttenberger beim Gespräch zu den Präsentationen des Steirischen Weins 2019. Die übrigens 20. Präsentation und damit ein Jubiläum! Zusammengefasst könnte man sagen, der Weinjahrgang 2018 war ein Großer für die steirischen Winzer, trotz der klimatischen Herausforderungen. Die Keller sind gefüllt mit Weinen voller Reife und ausgewogenen Alkohol.

Aber nun zu den Details. Mit 241.300 Hektoliter wurde im Vergleich zum Vorjahr eine um sechs Prozent geringere Weinernte erzielt. Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Schnitt gab es ein Plus von 27 Prozent. Konkret heißt das, dass in der Steiermark 2018 mengenmäßig die drittgrößte Ernte gekeltert werden konnte. Österreichweit wurden im Jahr 2018 laut Statistik Austria 2,75 Millionen Hektoliter Wein produziert. Die Erntemenge lag damit elf Prozent über der des Vorjahres und 24 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Wie immer werden Wachstum und Entwicklung der Rebstöcke vom vorherrschenden Klima, das durch seine Veränderungen die Weinbauern laufend vor vielfältige neue Aufgaben stellt, geprägt. So auch 2018, denn der Jänner war der drittwärmste der letzten 251 aufgezeichneten Jahre. Auf den milden Jänner folgte ein sehr trüber, feuchter und kalter Februar. Der März war überhaupt einer der kältesten in den letzten Jahren, weshalb der Austrieb mit Mitte April etwas verzögert war, dafür aber Spätfrost keinen Schaden anrichtete. Das Durchtreiben der Reben erfolgte rasch und gleichmäßig.

Hohe Niederschläge im Mai (75 Prozent mehr als im Durchschnitt) und milde Temperaturen förderten das Wachstum in den Weingärten enorm sodass bereits Ende Mai, so früh wie selten, (Blütebeginn bei Morillon und Zweigelt am 20.05.2018!) in den steirischen Weingärten die Rebblüte einsetzte. Verrieselungsschäden wurden in einigen Weingärten, vor allem in starkwüchsigen Junganlagen, festgestellt. Ebenso mussten ortsabhängig Ertragsausfälle durch Pilzinfektionen wegen des vorherrschenden subtropischen Klimas hingenommen werden. In den meisten Weingärten wurde aber ein hervorragender Verlauf der Rebblüte beobachtet, was zu einem guten Traubenansatz führte.

Die Sommermonate gestalteten sich anfangs eher feucht und schwül. Die notwendigen Pflanzenschutz- und Pflegemaßnahmen waren aufgrund der wechselhaften Witterung teilweise sehr schwierig durchzuführen. Einige Weingärten hatten mit starken Infektionen von Pilzkrankheiten, vorwiegend Peronospora, zu kämpfen. Hitzewellen wie in 2017 blieben vorerst aus, erst im August stiegen die Temperaturen auf bis zu 35°C. Die Entwicklung der Trauben schritt weiter zügig voran und so begann man in der letzten Augustwoche, so früh wie noch nie, mit der Ernte der Trauben.

Die Mostgewichte bewegten sich etwa im gleichen Bereich wie 2017 oder lagen sogar ein wenig darüber, auch sonst fielen gewisse Parallelen zum Vorjahr oder auch zum ähnlich gearteten Jahrgang 2015 auf. Die Säurewerte liegen grundsätzlich etwas unter den Weinen des letzten Jahrganges, wobei das ausgewogene Verhältnis von Äpfel- zu Weinsäure heuer besonders reife Weine erwarten lässt.

Einzigartig, besonders harmonisch, mit Aromen nach reifen Äpfeln in Kombination mit einem tollen Trinkfluss und ungeahnter Eleganz präsentieren sich die steirischen Welschrieslinge.

Sehr charakteristisch sind auch die Bukettsorten wie Sauvignon Blanc und Gelber Muskateller geraten. Diese sind 2018 aufgrund der reichlichen Niederschläge im Sommer etwas leichter als im Vorjahr ausgefallen. Besonders die Sauvignons zeigen heuer reifere, eher exotischere Aromen, oftmals von gelbschaligen Früchten.

Die Weine der Burgundergruppe sind ebenfalls sehr gut gelungen und weisen viel Schmelz und Harmonie auf.

2018er & das neue Herkunftssystem der Steiermark

„Was kann das für eine Veranstaltung sein die in der Fastenzeit stattfindet“, scherzte Franz Kerber. Zum 20 jährigen Jubiläum betonte er vor allem die starke Verbundenheit zum steirischen Wein sowie die Wichtigkeit für den Wirtschaftsfaktor als auch den Kulturfaktor.
Äußerst mitfühlend zeigte sich Vizepräsidentin Pein, sie schilderte das steirische Weinjahr 2018, welches hohen Niederschlag und somit auch viel Fäulnis mit sich brachte. „Der Klimawandel schreitet voran und stellt immer mehr Herausforderungen für die Weinbaubetriebe dar. Trotz der klimatischen Bedingungen können sich die Konsumenten auf tolle Weine mit herausragendem Inhalt freuen.“

Thema war natürlich auch das neue Herkunftssystem, das in der Steiermark erstmals mit dem Jahrgang 2018 umgesetzt wurde. Die drei DAC-Qualitätsstufen Gebietsweine (Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC, Weststeiermark DAC), Ortsweine und Riedenweine sind vor allem im Bereich Internationalität und Export ein wichtiger Schritt. Oder wie es Stefan Potzinger formulierte: „Die Steiermark ist keine Mickey Maus-Weinbauregion. Wir sind international immer mehr an der Spitze mit dabei – und das DAC-Herkunftssystem war ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“ Bei den Präsentationen am 3., 8. und 11. April in Graz, Wien und Salzburg darf man sich somit auf die ersten DAC-Gebietsweine in der Geschichte des steirischen Weins freuen!

Die Präsentationstermine:

Mittwoch, 3. April 2019

Stadthalle GRAZ
16:00 – 21:00 Uhr
ab 15:00 Uhr Zutritt für Fachpublikum
ab 16:00 Uhr Presserundgang – Start bei der VIP Akkreditierung
157 WinzerInnen

Montag, 8. April 2019

Hofburg WIEN
16:00 – 21:00 Uhr
ab 14:00 Uhr Zutritt für Fachpublikum
ab 15:00 Uhr Presserundgang – Start bei der Feststiege im Foyer
128 WinzerInnen

Donnerstag, 11. April 2019

Panzerhalle SALZBURG
16:00 – 21:00 Uhr
ab 15:00 Uhr Zutritt für Fachpublikum
58 WinzerInnen

Partner bei den Präsentationen sind die Fleischerei Kollar-Göbl, die Bio Hofkäserei Deutschmann sowie die Bäckerei Sorger mit herrlich duftendem Bio Roggenbrot und Osterpinzen. Auch der langjährige Wasser-Partner Vöslauer ist wieder mit dabei.

www.steirischerwein.at