Lackner-Tinnacher – Sauvignon Blanc Gamlitz 2018

Mit dem Jahrgang 2018 beginnt das Leben der Südsteiermark DAC. Diese gliedert sich in eine dreistufige Pyramide. Am Boden findet man die Gebietsweine, darüber die Ortsweine und an der Spitze die Riedenweine.

Für die Südsteiermark DAC sind 8 Rebsorten erlaubt (in der Weststeiermark 9). Dasselbe gilt auch für die Ortsweine, wobei man sich hier aber auf zwei so genannte Fokussorten einigte. Auf diese sollen die Weinbauern ihr Hauptaugenmerk legen. Sauvignon Blanc wurde für jede Appellation auserwählt und dazu noch eine, für das jeweilige Gebiet wichtige Sorte, wie Riesling, Weißburgunder oder Gelber Muskateller.

Abgegrenzt wurden die Ortsweine nach ihren Bodenstrukturen. In der Südsteiermark DAC gibt es fünf davon und einer ist Gamlitz. Hier findet man vor allem Sand und Kiesböden. Diese verstärken die fruchtigen und floralen Aromen der Weine und geben Eleganz.

Die Trauben für diesen Wein wuchsen auf Quarzsand, Schotter und Kies. Nach der Handlese wurden sie für 18 Stunden mazeriert, anschließend spontan im Edelstahl (70%) und im großen Holzfass (30%) vergoren und schließlich nach 6 Monaten Ausbau auf der Feinhefe gefüllt.

Der Wein wirkt ernsthaft, ruhig und abgeklärt. In der Nase aneinander geriebener Feuerstein, Kräuter, Zitrone und eine Ahnung von grünem Paprika. Viel Frische ohne die Reife vermissen zu lassen. Am Gaumen leichte tropischen Nuancen, cremig, intensiv und mit gut integrierter Säure. Im Abgang merkt man eine leichte Salzigkeit. Hier wird Handwerk zur Kunst und zum Zeitgeist in der Flasche.

Die Kategorie der Ortsweine ist wichtig. Die Rebsorte tritt in den Hintergrund und die klimatischen Einflüsse, der Boden und die Eigenheiten des Gebietes werden wichtig. Diese Weine sind die Botschafter der jeweiligen Appellation. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung und die Zukunft wird den Beweis erbringen.

Alkohol: 12,5%, Restzucker: 1,3 g/l, Säure: 5,5 g/l
Unsere Bewertung: 93/100 Punkte

www.tinnacher.at

Verkostet und bewertet von Weinakademiker Helmut Gramer