Riedenweine – die Spitze der DAC-Pyramide

Nach dem großen MasterClass-Tasting „Steirische Riedenweine“ wollen wir euch natürlich noch näher darüber informieren. Was genau sind Riedenweine, ab wann dürfen sie in den Verkauf, welche strengen Kriterien sind einzuhalten und wie schmecken sie?

Gleich vorweg: Steirische Riedenweine sind Weine „mit geschützter Herkunft“ aus der höchsten Stufe der DAC-Pyramide. Die Trauben der Weine sind handverlesen und stammen meist aus Lagen mit extrem hoher Neigung. Jede Riede besitzt einen eigenständigen Charakter, der sich aus der Ausrichtung, der Sonneneinstrahlung und dem Boden zusammensetzt. Die Kunst, unverwechselbare Weine mit ganz individuellem Charakter zu keltern, liegt in den Händen des Winzers.

Steirische Riedenweine dürfen laut DAC-Herkunftssystem ab 1. Mai des darauffolgenden Jahres verkauft werden, jedoch geben viele Weinbauern den Weinen noch mehr Zeit, weshalb viele Riedenweine erst mit Ende des darauffolgenden Jahres erhältlich sind. Genauer gesagt, ist der Monat September dafür bestens geeignet.

Die für DAC-Riedenweine zugelassene Rebsorten sind Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Grauburgunder, Morillon, Welschriesling, Riesling, Muskateller, Traminer und Schilcher – trocken ausgebaut.

In der hier gezeigten Pyramide wird die Einteilung der Weine aus der Steiermark wie auch die Besonderheiten ihrer Herstellung dargestellt. Die drei DAC-Gebiete, Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland Steiermark stehen alle zusammen und jedes für sich für singuläre, individuelle, verschieden gewichtige und von der Gesamtheit des jeweiligen Terroirs geprägte „Qualitätsweine“.

Die Steirischen DAC-Gebiete Südsteiermark DAC, Vulkanland Steiermark DAC und Weststeiermark DAC waren die ersten Gebiete Österreichs, in denen die Handlese der Trauben verpflichtend vorgeschrieben wurden und wo die Orts- und Riedenweine im Vordergrund stehen.

Die Vorteile des DAC-Systems:

  • 100% Handwerk: Steirische Weine kommen meist von Hanglagen mit oft extremer Neigung. Anspruchsvoll in Handarbeit und mit viel Leidenschaft bewirtschaftet.
  • 100% Handlese: Gesetzlich vorgeschrieben
  • 100% Geschmack: Keine gesetzlich vorgeschriebenen Geschmacksprofile oder Vorgaben von Alkoholwerten, doch immer typisch Steirisch: trocken, duftig, saftig, mineralisch- würzig, elegant und doch mit Substanz.
  • 100% Charakter: Steirische Weine sind extrem von ihrer Herkunft und dem Winzerhandwerk bestimmt.
  • Geographische Abgrenzung: „Je enger die Herkunft, umso höher die Qualität“.
  • Einfache Klassifizierung: Die dreistufige Weinpyramide lehnt sich an int. etablierte Klassifizierungen an.
  • Festgelegte Erscheinungstermine: Gebietsweine ab 1. März, Orts und Riedenweine ab 1. Mai nach der Ernte garantieren Reife- und Entwicklungszeit der Weine.
  • 100% Herkunftsgarantie: Konsumenten verlangen zunehmend nach „echten“ Produkten mit klarer Herkunft. Das Steirische Herkunfts-System steht für „Wein mit geschützter Herkunft“ und bietet herausragende Weine mit Ursprungsgarantie.

Keine Frage, in der Steiermark entstehen große Weine. Doch zu behaupten, die Winzer drehten da am großen Rad, wäre übertrieben. Vielmehr arbeiten sie – jeder für sich – in einem Mikrokosmos. Der Mikrokosmos heißt Riede und diese Parzellen sind oft besonders klein, dafür aber auch wirklich einzigartig und gehören damit zu den Großen Lagen dieser Welt. Ausrichtung, Sonneneinstrahlung, Höhe, Steilheit dieser Rieden sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Dialekte in den kleinen Dörfern, die den Gebieten der Steiermark Charakter und Heimeligkeit verleihen. In der Regel besitzt ein Winzer eine oder auch mehrere Rieden. Manchmal teilen sich mehrere Winzer eine dieser Lagen. Und so unterschiedlich deren Herangehensweise im Weinberg ist, so unterschiedlich sind dann auch ihre Weine. Mit Maschinen kommt man in der unwegsamen, oft ziemlich gebirgigen Gegend mit Steigungen bis über 80 Prozent nicht weit. So müssen die Winzer sich den Wein mit vielen kleinen, oft mühevollen Handgriffen und vielen Kilometern täglicher Fußmärsche erarbeiten. Dass sich dabei der eine vom anderen viel abschauen kann, ist unwahrscheinlich. Denn hier gibt es keine zwei Weinberge, die in ihrer Beschaffenheit und ihrem Klima ident wären. Jeder Winzer kommt also nicht darum herum, herauszufinden, was seinen Weinberg so besonders macht, so einzigartig, um dann zu entscheiden, wie er aus diesem, seinem Boden das Beste herausholt.

Und genau das schmeckt man auch im Riedenwein: dieses Terroir, das diese Wiene unverwechselbar macht, eine angenehme Reife und eine pure Geschmackspower. Wir lieben ihn.

www.steiermark.wine