Friedrich, Schilcher Langegg 2017
Der Schilcher ist der Stolz einer ganzen Region. Ihr Name ist Weststeiermark. Bald aber ist dies Geschichte, denn dann steht Schilcherland auf den Flaschen. Genaugenommen Schilcherland DAC. Aber der Stolz wird bleiben, ja er wird noch größer werden.
Schilcher wird aus dem Blauen Wildbacher gewonnen. Dies ist eine autochthone Rebsorte, die wahrscheinlich von Wildreben abstammt und praktisch nur in der Steiermark zu finden ist. 10 ha gibt es noch im Norden von Italien und knappe 2 ha im übrigen Österreich. Die machen aber keinen Schilcher und darum ist das hier kein Thema.
Das Weingut Friedrich hat sich auf den Blauen Wildbacher spezialisiert. Hier wächst nur diese Rebsorte und sie wird in allen möglichen Variationen ausgebaut. Als Schilcher von trocken bis süß, ohne Maischestandzeit als „Gleichgepresster“, als Rotwein im Barriquefass und als Frizzante und Sekt. Das wichtigste Produkt ist aber der trockene Schilcher. Diesen gibt es als „Schilcher Klassik“ sowie in drei Abfüllungen von den Rieden Langegg, Pirkhofberg und Kirchberg.
Der Wein von der Riede Langegg zeigt sich in einem frischen und intensiven Pink. Er verströmt einen Duft nach Erdbeere, Ribisel, etwas Himbeere aber auch Rhabarber und schwarzer Ribisel. Weiters findet man noch Aromen nach frischen Kräutern sowie eine mineralisch-rauchige Note, die die Komplexität des Weines erhöhen. Am Gaumen wirkt er frisch, nervig und vibrierend. Ein leichter Schmelz wirkt als Gegenpol zur zitronigen Säure. Die Sorte wird präzise interpretiert und bleibt lang am Gaumen.
Es gab Zeiten, da war das Trinken von Schilcher mit einer Mutprobe zu vergleichen. Die hohe Säure war für viele gewöhnungsbedürftig. Aber heute ist das anders, denn der Schilcher ist erwachsen geworden. Er gibt sich jetzt ernsthafter, runder und bekömmlicher. Ob das gut ist, dass sollen andere beurteilen aber seinen Platz in der österreichischen Weinlandschaft hat er sich erkämpft und auch gefunden.
11,7% Alkohol, 2,6 g/l Restzucker und 8,3 g/l Säure