Dies ist kein frisch-fröhlicher Riesling, er ist weder unbekümmert noch farbenfroh. Ecken und Kanten prägen seinen Charakter. Karg und straff erinnert er eher an einen Film Noir, denn an eine Heimatkomödie. Mehr Humphrey Bogart als Peter Alexander.
Dieser Wein ist vom Sausal geprägt, er kann es nicht verleugnen und trägt es in sich. Das ist gut so und ein Kompliment. Aber trotzdem wirkt er nicht nur regional sondern auch international. Er kann jederzeit in Verkostungen mit Naturweinen und anderen derzeit im Trend liegenden Weinen bestehen, ohne sich von der einen oder anderen Richtung vereinnahmen zu lassen.
Er beeindruckt durch seine fruchtbetonte und komplexe Nase mit Aromen nach gelbem Apfel, reifer Birne, Quitte, weißen Blüten, Zitronencreme, frisch gebackenem Weißbrot und Brioche. Mit Luft bemerkt man auch leicht tropische, kandierte Noten, die durch kalkig-mineralischen Akzente ergänzt werden.
Das Weingut Pongratz ist „Nachhaltig Austria“ zertifiziert. Dies beinhaltet neben vielen anderen Gesichtspunkten auch einen schonenden und natürlichen Umgang mit der Natur. Dadurch wird das Umfeld für Mensch und Tier so lebenswert wie möglich gestaltet. Die Biodiversität wird gefördert und trägt auch dazu bei, dass Schwalben so häufig am Weingut Pongratz anzutreffen sind. Diese Vögel haben für Markus Pongratz Symbolcharakter.
Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Da fährt man nach Klöch, begibt sich auf die Spuren des Traminers und was findet man, den Riesling. Zuerst wundert man sich und denkt, dass diese Rebsorte eigentlich nicht so richtig hierher passt. Viel zu warm sei es ja hier und auch das Terroir und all das andere, kommt ihr nicht entgegen. Wenn man dann aber genauer hinsieht, dann ergibt alles einen Sinn.
In einer Höhe von 400 bis 500 m, wachsen die Reben auf kalkhaltigem Quarzsandboden mit Hellglimmer, Mangan und Eisen. Hier erntet man hochwertige Trauben, die durch die großen Unterschiede in der Tages- und Nachttemperatur noch an fruchtigem Ausdruck und Intensität gewinnen. Die Trauben werden per Hand gelesen. Die Vergärung, sowie der Ausbau, erfolgen auf der Hefe im Edelstahltank. In der Nase klar und intensiv. Die reine Frucht in puristischer Form. Konzentrierte Aromen nach schwarzer Ribisel, grünem Apfel, Honigmelone, Stachelbeere, etwas Dill und Zuckererbse. Wunderbar fein und elegant. Am Gaumen viel reife Frucht, die aber nie an Präzision verliert.
Ein großartiger Roter Traminer und ein noch viel besserer Ried Steinbach! Unweit der Pfarrkirche von Straden, an den Hängen des sogenannten Himmelsberges, liegt die Ried Steinbach. Dort stehen, tief verwurzelt in einer steilen Südlage, alte Traminerreben. Der Weingarten umfasst 1,5 ha, der Boden besteht aus leicht kalkhaltigen, feinen Tertiärsedimenten und das alles liegt auf rund 360 m Seehöhe.
Der Steinbach Fürst vom Weingut Tement ist in erster Linie Wein, erst dann Muskateller. Dies zu erreichen ist nicht leicht. Es gehört eine Menge Feingefühl dazu, um die angeborene Aromatik dieser Rebsorte im Zaum zu halten und sie in puristischer Art und Weise auszudrücken. Die Struktur tritt hier in den Vordergrund. Abgebildet wird die Lage alles andere ist sekundär.
Wenn Karl Schnabel die mit Quarzsand gefüllten Kuhhörner zur Sonnenwende im Boden vergräbt, dann ruhen sie unter der Erde und nehmen Energie in sich auf. Dort unten ist es eine ruhige Zeit, für Karl nicht. Er ist mit der Sense unterwegs. Er mäht seine Weingärten, bespritzt die Reben mit verschiedenen Kräutertees und bringt dynamisierten Kuhdung aus. Diesen bekommt er von seinen Rindern, 13 sind es an der Zahl und die bekommen dafür sein gemähtes Gras. Hier ist alles eine Einheit, es ist ein Kreislauf und das macht Sinn.
Die Ernte der Trauben erfolgte am 19. September 2018. Nach kurzer Maischestandzeit wurde der Most spontan vergoren und anschließend für 6 Monate auf der Vollhefe im gebrauchten 750 l Fass ausgebaut. Von der ersten Begegnung an weiß man um seine Qualität. Das Ergebnis ist präzise, mit kalkig-mineralischer Noten und einer Ahnung von Röstaromen. Dazwischen ein Hauch von Thymian und etwas Feuerstein. Zarte Aromen nach Mango und Ananas, weiße Blüten und gelber Apfel geben ein Gefühl der Geborgenheit.