Die Ernte der Trauben erfolgte am 19. September 2018. Nach kurzer Maischestandzeit wurde der Most spontan vergoren und anschließend für 6 Monate auf der Vollhefe im gebrauchten 750 l Fass ausgebaut. Von der ersten Begegnung an weiß man um seine Qualität. Das Ergebnis ist präzise, mit kalkig-mineralischer Noten und einer Ahnung von Röstaromen. Dazwischen ein Hauch von Thymian und etwas Feuerstein. Zarte Aromen nach Mango und Ananas, weiße Blüten und gelber Apfel geben ein Gefühl der Geborgenheit.
Ried Edelschuh ist steil. Das Gefälle beträgt hier teilweise 90% und ist damit größer, als in der Mausefalle auf der Kitzbühler Streif. Unter solchen Bedingungen muss man kämpfen und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das tun die Rennläufer und auch die alten Reben, die hier auf rotem und blau-schwarzem Schiefer, auf einer Höhe zwischen 460-530 Meter wachsen. Sie tun das seit mindestens 1322, in diesem Jahr nämlich wurde diese Ried erstmals urkundlich erwähnt.
Furmint wächst in der Steiermark auf gerade einmal 0,44 ha. In Slowenien hingegen auf ungefähr 694 ha. Und in Slowenien liegt auch Vino Gross, das Weingut von Michael und Maria Gross aus dem südsteirischen Ratsch. Der Wein überzeugt. Er ist elegant. Burgundisch würden viele sagen, und das stimmt. Frisch und gelbfruchtig. Man riecht Zitrusfrüchte, Quitten und gelbe Äpfel, dazu noch Vanille und grüne Haselnüsse. Eine leicht buttrige Note überrascht und ergänzt das frische, straffe, mineralisch-kalkige Mundgefühl.
Der Mittelpunkt des steirischen Traminer liegt in Klöch und gleich in der Nähe findet man Tieschen. Hier ist das Weingut Hopfer. Es ist klein, umfasst eine Fläche von 3 Hektar und ist ein Familienbetrieb. Der Gelbe Traminer des Betriebes steht auf vulkanischem Boden. Die Anlage ist 8 Jahre alt und umfasst eine Größe von 0,5 ha, bei einer Pflanzdichte von 3500 Stöcken pro Hektar. Nur ca. 1 Kilo Trauben erntet man von jedem Rebstock. Diese werden im Stahltank vergoren und lagern anschließend für 6 Monate auf der Feinhefe.
Wenn man neben dem Weingut Gross in die Reben geht, vorbei an der Steinterrasse des Nussbergs und dann links den Berg hinauf, steht man mitten in der Parzelle „Stauder“. Die Bezeichnung „Stauder“ kommt von der Familie gleichen Namens, welche hier am Nussberg wohnte aber ihren Besitz verkaufte. Am Gaumen herrscht totale Harmonie. Hier stimmt das Zusammenspiel von Säure, Alkohol, Intensität und ganz feinem Gerbstoff. Sehr elegant, weiß der Wein durch seine Vielschichtigkeit und Länge zu überzeugen. Begleitet wird er von einer stilgebenden Kargheit. Das Potential ist hier und glaubhaft.
Der biologische Weinbau ist im Vormarsch. Er ist Gegenwart und Zukunft. Bei dieser Art von Weinbau sind die Mittel gegen Pilzkrankheiten aber eingeschränkt, die Arbeit wird schwieriger und das Risiko höher. Gegensteuern kann man mit pilzwiderstandsfähigen Sorten, kurz Piwis genannt. Sie verfügen über eine hohe Toleranz gegen Pilzkrankheiten wie Peronospora und Oidium und sind somit für den biologischen Weinbau bestens geeignet. Muscaris ist so eine Sorte.
Muskateller polarisiert. Viele lieben ihn und genau so viele nicht. Seine parfümiert wirkenden, oft überbordenden Aromen sind des Muskatellers stärkste Waffe und oft sein größter Feind. Dadurch kann er plump und aufdringlich wirken. Wenn es aber gelingt diese aromatische Intensität zu bändigen und sie mit charakterlichen Feinheiten zu ergänzen dann hat man gewonnen. So auch am Weingut Kodolitsch.
Die Trauben werden per Hand gelesen, mit Naturhefen spontan vergoren und anschließend in kleinen Fässern aus Eichenholz für eine Dauer von 18 Monaten ausgebaut. Der Wein zeigt sich sehr kompakt, elegant und frisch. Mit viel Fingerspitzengefühl erfolgte der Einsatz der kleinen Holzfässer. Dieser äußert sich durch eine leicht röstige Note, sowie Aromen nach Nüssen und Milchkaffee. Weiters erkennt man leicht reduktive, mineralisch-kalkige Noten, welche fein mit den zarten fruchtigen Aromen nach gelbem Apfel, Zitrone und tropischen Früchten verwoben sind.
Die Trauben für diesen Wein wuchsen auf Quarzsand, Schotter und Kies. Nach der Handlese wurden sie für 18 Stunden mazeriert, anschließend spontan im Edelstahl (70%) und im großen Holzfass (30%) vergoren und schließlich nach 6 Monaten Ausbau auf der Feinhefe gefüllt. Der Wein wirkt ernsthaft, ruhig und abgeklärt. In der Nase aneinander geriebener Feuerstein, Kräuter, Zitrone und eine Ahnung von grünem Paprika. Viel Frische ohne die Reife vermissen zu lassen.
Die Hirritschhube ist eine 0,8 Hektar große Subriede vom Hirritschberg. Sie liegt auf einer Höhe zwischen 480 und 530 Meter. Es ist eine nach Süden gerichtete Kessellage mit einem von Sandsteinbänken durchzogenen Boden aus kalkhaltigem Mergelschiefer. Die Rebstöcke sind 50 Jahre alt. Der Wein wurde spontan vergoren und in zu 50% neuen und zu 50% gebrauchten 500 l Fässern ausgebaut. Er verbrachte 6 Monate auf der Voll- und anschließend 9 Monate auf der Feinhefe.